Am 18. März 2021 hatte die Fraktion FDP/Bürgerliste eine dringende Bitte an den Oberbürgermeister gerichtet, die detaillierten Infektionszahlen nach Schulen und Altersgruppen mitzuteilen. Nur so
könne man den Wunsch nach Schulschließungen beurteilen. Eine Antwort der Stadtverwaltung gibt es bisher leider nicht. "Wir müssen also davon ausgehen, dass die Stadt mit ihren Zahlen nicht
begründen kann, warum die flächendeckende Schulschließung geeignet und notwendig zur Pandemiebekämpfung sind", kritisiert der Fraktionsvorsitzende Michael Kauch. "Statt flächendeckender
Schließungen sollte man gegebenenfalls Schulen mit konkretem Infektionsgeschehen schließen."
Angesichts der Desinformationspolitik des OB seien also die Zahlen der Pressestelle der Stadt gegenüber den Ruhr-Nachrichten die einzige bekannte Grundlage. Danach gab es Stand Mittwochabend 31
Infektionen an 19 Schulen - bei 887 aktiven Infektionen stadtweit. Das bedeutet, dass nur 3,5 Prozent der stadtweiten Infektionen an Schulen stattfinden. Gleichzeitig gibt es im Schnitt nur 1,6
pro betroffener Schule. 151 von 170 Schulen haben null Infektionen - das sind 88,8 Prozent. Damit ist das Infektionsgeschehen an Schulen deutlich geringer als an Kitas - was im Blick auf die
unterschiedliche Möglichkeit zu Abstand und Maskentragen auch nachvollziehbar ist.
"Diese Zahlen sprechen für sich: Eine flächendeckende Schulschließung wird keinen nennenswerten Effekt für die Pandemiebekämpfung leisten. Dafür ist der Anteil an den Infektionen zu gering.
Gleiches gilt für die Ansteckungsrate innerhalb der Schulen - würden die Infektionen dort übertragen, müsste es mehr Fälle pro Schule geben", argumentiert Kauch. Damit sei der Schließungsplan von
Oberbürgermeister und SPD offenbar faktenfrei.
Kauch weiter: "Auf der Grundlage einer nicht belegten Gefahr gefährden Sozialdemokraten die Bildungschancen lernschwacher Kinder - ohne dass die Schulschließungen einen wirksamen Beitrag zur
Pandemiebekämpfung leisten werden. Dagegen ist die bundesweite Bekanntheit des OB ist durch seine Alleingänge gestiegen. Wir hoffen, dass das nicht der eigentliche Zweck dieser Politik ist."
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